Stadio delle Alpi, Turin

Das Turiner Stadio Delle Alpi (dt.: Alpenstadion) - unter Fußball-Fans auch kurz als Delle Alpi bekannt - ist eine Wettkampfstätte in der italienischen Stadt Turin.

Das Stadion wurde vom "Studio Hutter" projektiert und 1990 zur Weltmeisterschaft fertiggestellt. Die offizielle Zuschauerkapazität beträgt 69041 Sitzplätze. Zwischen 1990 und 2006 trugen die rivalisierenden Fußball-Klubs Juventus Turin und AC Turin darin ihre Heimspiele aus. Es ersetzte seinerzeit das Stadio Comunale.

Geschichte

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 war das Turiner Alpenstadion Austragungsort von drei Gruppen-, einem Achtel- und dem legendären Halbfinalspiel zwischen Deutschland und England, das die DFB-Elf im Elfmeterschießen für sich entschied.

In den 1990er Jahren war das Stadion oft relativ gut gefüllt, doch mit dem allgemeinen Zuschauerrückgang in der Serie A und der zeitweiligen Zweitklassigkeit des AC Turin nahmen die Zuschauerzahlen stark ab und das Stadion war nur noch bei großen Champions-League- und einigen wenigen Serie A-Spielen von Juventus voll besetzt.

Im Juni 2003 schloss Juventus mit der Stadt Turin einen Pachtvertrag über 99 Jahre für das Stadion ab.

Probleme

Das Stadion gilt zwar als modern, aber auch als überdimensioniert, außerdem weist es einige architektonische Mängel auf. So kann man von den unteren Plätzen des ersten Ranges fast nichts sehen und da das Spielfeld tiefer liegt als das umliegende Gelände, ist es im Stadion im Winter sehr kalt und zugig. Desweiteren besitzt es zwar eine Laufbahn, wurde aber bisher nur ein einziges Mal für eine Leichtathletikveranstaltung genutzt und im Gegensatz zum Stadio Comunale liegt das delle Alpi außerhalb der Stadt. Deshalb war es bei den Fanlagern beider turiner Vereine nie sonderlich beliebt.

Ab Mai 2006 sollte das Stadion ursprünglich komplett umgebaut werden. Juventus plante, in das bestehende Stadion hinein eine reine Fussballarena zu bauen und die Außenfassade komplett zu erhalten. Das neue Stadion sollte nur noch 35.000 Sitzplätze haben, Restaurants, Kinos und Geschäfte beinhalten und circa 100 Millionen Euro kosten. Durch den Manipulationsskandal und dem damit verbundenen Rücktritt des gesamten Juventus-Managements wurden diese Pläne jedoch nicht umgesetzt.

Zukunftsaussichten

Der neue Juve-Geschäftsführer Jean-Claude Blanc präsentierte im September 2006 eine neue Planung, die eine Arena mit 50000 Plätzen vorsieht, die circa 18 Millionen Euro kosten soll. Das gesamte Projekt soll in seinen Einzelheiten bis Weihnachten 2006 präsentiert werden.

Juventus und der AC Turin tragen seit Saison 2006-2007 im Stadio Olimpico, also dem umgebauten Stadio Comunale, ihre Heimspiele aus. Nach dem Umbau des delle Alpi soll das Olimpico in Stadio Grande Torino umbenannt werden und alleinige Heimat des AC Turin werden.