Turiner Grabtuch, Turin

Reiseführer und Fotos zu Turiner Grabtuch in Turin

Turiner Grabtuch

Besuchen Sie auch Fotos Turiner Grabtuch, den Stadtplan Turiner Grabtuch sowie Hotels Nähe Turiner Grabtuch.

Das Turiner Grabtuch ist ein altes Leinentuch, 4,36 m lang und 1,10 m breit, das einen Ganzkörperabdruck der Vorder- und Rückseite eines Menschen zeigt.

Nachweise

Im sechsten Jahrhundert wird erstmals konkret aus Edessa, in der heutigen Osttürkei, von einem Tuchbildnis mit einem Gesichtsabdruck berichtet, das nicht von Menschenhand geschaffen worden sei. Die ersten Nachweise des Tuches reichen ins Mittelalter zurück. 1203 erwähnt der Geschichtsschreiber Robert de Clari, er habe ein Tuch mit dem Abdruck des Herrn in Konstantinopel gesehen. Als während des 4. Kreuzzuges 1204 die Kreuzritter Konstantinopel plünderten, war es verschwunden. Im September 1241 soll es angeblich in die Sainte Chapelle von Paris überführt worden sein. 1353 erhält der französische Ritter Geoffroy de Charny vom König Johann dem Guten den Auftrag, eine Stiftskirche in Lirey bei Troyes in der Champagne zu bauen. Dort wurde das Grabtuch erstmals dokumentarisch durch ein Pilgermedaillon verbürgt 1357 der Öffentlichkeit präsentiert. Viele Historiker glauben, ein Vorfahre von Geoffroy, ein Ritter des Templerordens, habe das Tuch in Konstantinopel erworben. König Karl VI. von Frankreich erhob später vergeblich Anspruch darauf. 1390 anerkannte der Gegenpapst Clemens VII. das Grabtuch und forderte die Gläubigen auf, dieser Reliquie die gebührende Ehre zu erweisen, trotz des Widerstandes des amtierenden Bischofes von Troyes.

1418 wurde das Tuch aus Lirey in eine Festung bei Monfort en Anoix gebracht, danach zu Saint-Hippolyte-sur-Doubs. 1453 erlangte es Ludwig, der Herzog von Savoyen. Am 14. September 1578 überführte man das Grabtuch nach Turin, wo es bis heute aufbewahrt wird. Es blieb im Besitz des Hauses Savoyen bis zum Ende ihres Königtums in Italien im Jahre 1946. Das Grabtuch wurde daraufhin 1983 dem Heiligen Stuhl vererbt. Das Tuch ist seit dem 15. Jahrhundert an vielen Orten aufbewahrt worden. Von Zeit zu Zeit wurde es auch öffentlich gezeigt. Seit 1506 wird am 4. Mai eine Messe und ein Ritual zu Ehren des Tuches abgehalten.

Eine Brandkatastrophe der Schlosskapelle von Chambéry im Jahre 1532 überstand das Tuch gefaltet in einer Silberkiste, was am Rand symmetrische Brandflecken und Löschwasserflecken hinterließ. Die Brandlöcher wurden zwei Jahre später von Nonnen vernäht. Diese 30 Flicken sind 2002 von einer Textilexpertin entfernt worden, so dass das Turiner Grabtuch ein anderes Aussehen am Rand besitzt als noch auf sämtlichen heutigen Fotos zu sehen.
Bei einem weiterem Feuer in der Turiner Kathedrale am 12. April im Jahre 1997 wurde es durch den Feuerwehrmann Mario Trematore unversehrt gerettet, indem er in letzter Minute das die Reliquie umgebene Panzerglas zertrümmerte.

Ein wissenschaftlicher Ansatz

Die Wissenschaft des Grabtuchs nennt sich Sindonologie (aus dem Griechischen sindón, das für Leichentuch und auch für eine Bekleidung im Markusevangelium verwendet wird).

Wie das Bild auf dem Tuch entstanden ist, ist bis heute ungeklärt. Als 1898 die erste Fotografie gemacht wurde, sah man, dass es im Fotonegativ wesentlich besser erkennbar ist. Eine Fälschung eines mittelalterlichen Künstlers hätte aufgrund der Qualität der Abbildung und ihrer Eigenschaften unglaubliche Kunstfertigkeiten verlangt. Auf den Fasern sind keine Farbpigmente festgestellt worden. Farbe wäre zudem in die Tiefe des Gewebes eingedrungen, das Bild befindet sich merkwürdigerweise aber nur auf der Faseroberfläche. Ebenso waren die hier auftretenden akkuraten Details einer Kreuzigung einem Künstler des Mittelalters absolut unbekannt. Pollenuntersuchungen zeigten, dass auf dem Tuch u.a. Pflanzenspuren vorkommen, die aus Palästina aus der Gegend bei Jerusalem stammen, von Pflanzen, die nur dort im Frühjahr blühen. Die Webmethode des 4,36x1,10 m großen Tuches war zur Zeit Christi im syrischen Raum üblich. Zudem bewies eine Untersuchung der Blutspuren auf dem Grabtuch, dass sie aus der häufigen Blutgruppe AB bestehen. Eine der Münzen, die dem Toten angeblich auf die Augen gelegt waren, identifizierte man als römische Bronzemünze, die in den Jahren 29 und 30 in Jerusalem unter Pontius Pilatus geprägt wurde.

Ein Vergleich mit dem Schweißtuch von Oviedo zeigt, dass die Tücher denselben Kopf bedeckten. Die zahlreichen punktförmigen Wunden werden der Dornenkrone beim Tod Christi zugeschrieben. Auch die anderen sichtbaren Verletzungen am Körper lassen sich der Folter und Kreuzigung Christi zuordnen, wie der Abdruck eines Querbalkens. Der Rücken ist mit Folterspuren überdeckt, die Handgelenke sind eindeutig durchbohrt und an der Körperseite befindet sich ebenfalls ein größerer Blutfleck.

Das Abbild auf dem Tuch ist anatomisch perfekt. Der Mann ist ziemlich groß sowohl für die Zeit um Christi Geburt als auch für das Mittelalter. Die Gesichtsstruktur ist in Einzelheiten eher außergewöhnlich.

Die Radiokarbonmethode wurde 1988 zur Ermittlung des Alters herangezogen. Am häufig angefassten linken Eckrand des Grabtuches in unmittelbarer Nähe von einem 7,50 cm breiten angenähten Seitenstreifen wurde eine 10 mm x 70 mm kleine Probe entnommen. Die geteilte Probe wurde von drei unabhängigen Instituten auf das 14. Jahrhundert datiert.

Einige Befürworter der Christusthese behaupten, dass das Feuer von 1532 die Ergebnisse der Datierung verfälscht hat. Ruß könnte durch die Raucheinwirkung in das Tuch eingedrungen und so zu einem wesentlich geringeren Alter geführt haben.
Andere behaupten, dass die Auferstehung eine große Zahl von Neutronen erzeugt hätte, die den C-14 Anteil im Tuch erhöht hätten. Wieder andere glauben, dass Bakterien und Pilze, die nachweisbar durch eine Schutzschicht den Verfall des Tuches verhindern, die Verteilung der Isotope beeinflusst hätten. Auch eine absichtliche Vertauschung der Proben vor der Datierung durch interessierte Kreise wird von einigen für möglich gehalten. Ebenso könnte der 7,50 cm breite Seitenstreifen am Längsrand erst 1389 aufgenäht worden sein, als Schutz vor Beschädigungen beim Hochhalten: "Das Tuch wird nämlich durch zwei Priester gezeigt, mit brennenden Fackeln auf einer erhöhten Bühne..." (Brief des Bischofs von Troyes, Pierre d'Arcis, an den Papst Ende 1389 ). Teile dieses Seitenstreifens sind evtl. mit in die Radiokarbonuntersuchung eingeflossen. Der Vatikan hat aber bis heute keine Erlaubnis zur neuerlichen Überprüfung erteilt.

Seit etwa 1950 gibt es Stimmen, die behaupten, dass der Mensch unter dem Grabtuch noch gelebt haben musste. Grund für diese Annahme ist die viele blutähnliche Flüssigkeit auf dem Tuch, insbesondere aus der Seitenwunde (Leichen bluten nicht), keine sichtbare Leichenstarre (der Körper scheint völlig entspannt in dem Tuch gelegen zu haben) sowie die Entstehung des Bildes selbst (Körperwärme ist die einzige natürliche Energiequelle, die das Abbild verursacht haben könnte, die Gleichmäßigkeit des Abbildes setzt gleiche Körpertemperatur voraus, was nur bei einem Lebenden möglich ist). Diese Aussagen entbehren nicht einer gewissen Brisanz, legen sie doch nahe, dass, falls das Grabtuch tatsächlich vom historischen Jesus stammen sollte, dieser nicht übernatürlich auferstanden ist, sondern möglicherweise die Kreuzigung überlebt hat, was die dogmatischen Grundlagen der traditionellen christlichen Religion in Frage stellen würde.

1997 wurde durch die Wissenschaftler Andrè Marion und Anne-Laure Courage mit modernen Methoden der Computeranalyse wie z.B. einer digitalen Verstärkung von Farbvariationen auf der Grabtuchoberfläche angeblich Inschriften neben dem Antlitz sichtbar gemacht. Es handelt sich hierbei um ca. 1 cm große griechische und lateinische Buchstaben aus den ersten Jahrhunderten nach Christus. An der rechten Kopfhälfte steht PS KIA (skia = Schatten), an der linken INSCE (inscendat = er mag hinaufgestiegen sein) und NAZARENUS, an der unteren HSOY (=Jesou): des Jesus

  • Die Mole Antonelliana ist das Wahrzeichen der italienischen Stadt Turin.Der...
  • Der Turiner Dom (ital.: Duomo di Torino) ist Johannes dem Täufer gewidmet (...
  • Königlicher Palast - Der Königliche Palast von Turin oder Palazzo Reale di T...
  • Die nach ihrem Standort benannte Superga, eigentlich Basilica della Nativit...

Stadtplan Turiner Grabtuch

Turiner Dom Turin Stadtplan

Zurzeit gefragte Turin Hotels

Hotel Urbani Foto
Via Saluzzo 7, 10125 Turin
EZ ab 40 €, DZ ab 40 €
Best Western Hotel Luxor Bild
Corso Stati Uniti 7, 10128 Turin
EZ ab 62 €, DZ ab 62 €
TuratiSette Art Residence Aufnahme
Corso Turati 7/N, 10128 Turin
EZ ab 70 €, DZ ab 70 €
Terres D'Aventure Suites Impressionen
Via Santa Maria 1, 10122 Turin
EZ ab 100 €, DZ ab 100 €


Reiseführer gratis zu Ihrer Hotelbuchung in Turin

Hotels reservieren

Reservieren Sie Ihr Turin Hotel jetzt über Citysam ohne Buchungsgebühr. Gratis bei jeder Buchung gibt es über Citysam unseren PDF Guide!

Landkarten von Turin

Überschauen Sie Turin und die Umgebung über unsere interaktiven Landkarten von Turin. Per Stadtplan findet man Sehenswürdigkeiten und buchbare Hotels.

Touristenattraktionen

Details über Teatro Regio di Torino, Königlicher Palast , Superga, Museo Egizio und viele weitere Attraktionen erhalten Sie mithilfe unseres Reiseführers dieses Gebiets.

Hotels Sehenswürdigkeiten Stadtpläne Fotos

Turiner Grabtuch in Turin Copyright © 1999-2024 time2cross AG Berlin Hotels & Hotel-Reisen. Alle Rechte vorbehalten.